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Bericht zur Bergtour ins Ultental 2021
Das Ultental ist ein enges Seitental des Etschtals südwestlich von Meran. Der Talanfang ab einer Höhe von ca. 1500m gehört zum Nationalpark Stilfser Joch. Von dort fließt die Falschauer im mittleren Teil gemächlich bergab, um erst in der Gaulschlucht auf den letzten Kilometern steil abzufallen und bei Lana in die Etsch zu münden. Die Höhendifferenz zwischen der Talsohle und den höher liegenden Almen beträgt fast immer zwischen 700 und 1000 Metern. Mit 18 geimpften Teilnehmer*innen brachen wir in Frankfurt auf. Die Fahrt mit der Bahn gestaltete sich wieder einmal schwierig, weil der von uns gebuchte Zug auch in diesem Jahr wegen Bauarbeiten ausfiel. Die Mitarbeiterinnen von Bahn-Gruppenreisen gaben sich aber alle Mühe um einen guten Ersatz zu finden. Leider gab es auch bei der alternativen Zugverbindung Probleme, weil unsere Platz-Reservierung fehlerhaft war und nur für den Zug nach Nürnberg galt. Die Zugbegleiter halfen uns aber schnell und ließen uns in der 1.Klasse Platz nehmen. In München stieg wieder Pia als Neunzehnte dazu. Von da an verlief die Fahrt ohne Probleme und wir kamen gut in St. Walburg an. Das Hotel Unterpichl bewirtete uns mit einem hervorragenden Essen. Coronagerecht gab es beim Frühstück alles in kleinen Gläsern, bzw. für jede Person kleine Aufschnittplatten in unterschiedlicher Zusammenstellung. Beim Abendessen bekamen wir partnerweise Vorspeisen-Häppchen, die alle liebevoll angerichtet waren. Alle Zutaten waren aus regionaler Produktion und überwiegend ökologischem Anbau. Nach dem Abendessen wurde die Stube zu unserer Spielhölle. Das Kartenspiel Skyjo war unser Favorit, aber es wurde auch Schach oder Crew gespielt. Wir hatten drei neue Teilnehmer*innen dabei und so machten wir am ersten Tag eine Talwanderung, den Ultner Höfeweg, um uns kennenzulernen und damit Arno das unterschiedliche Leistungsvermögen besser einschätzen konnte. Auf der nördlichen Talseite wanderten wir bis zur Lahnersäge und den Ultner Urlärchen (etwa 1000 Jahre alt). Auf der südlichen Talseite ging es nach einer Rast im „Lärchengarten“ zurück. Die Sonne verwöhnte uns an diesem Tag und so kamen wir trotz weniger Höhenmetern ins Schwitzen. Am Dienstag wanderte die größere Gruppe auf steilem Pfad zur Höchster Hütte (2561m). Nach der Rast forderte uns ein schmaler Steig durch eine Geröllwand. Dabei verlor Thomas kurz die Balance und stürzte in eine bereitstehende Pfütze. Leider fand sein Knie das nicht so lustig, war aufgeschlagen und bereitete ihm Schmerzen. Der Abstieg erfolgte entlang der Falschauer über schöne Almwiesen, auf denen auch Haflinger-Pferde grasten. Eine Bachquerung nutzten wir noch zu einer Pause und einige zu einem Fußbad zur Abkühlung. An der Weißbrunnalm trafen wir Jutta und Lothar, die eine Runde über Fischersee und Fiechtalm gewandert sind. Die Schwemmalmbahn brachte uns am nächsten Tag bei deutlich kühlerem Wetter zunächst auf 2145m. Ein steiler Anstieg führte uns über die Rosslahnerscharte und anschließend wieder steil bergab zur Kuppelwieser Alm. Dort saßen schon Jutta, Thomas und Lothar, weil sie einen anderen Weg genommen hatten. Anne, Betty und Max waren früh zum Hasenöhrl (3257m) aufgebrochen. Leider mussten sie kurz vor dem Gipfel wegen eines aufziehenden Gewitters umdrehen. Auch am Donnerstag bekamen wir die Widrigkeiten des Wetters zu spüren. Zunächst hatte Arno allerdings Probleme den richtigen Pfad zu finden. Ein auf der Karte eingezeichneter Weg endete abrupt im Dickicht. Als wir schließlich einen Weg gefunden hatten, mussten wir unsere geplante Almenrunde wegen eines einsetzenden Gewitters abbrechen. Zurück im Hotel zogen sich einige in die „Spielhölle“ zurück. Elke, Lothar und Arno wanderten nochmal zu den Urlärchen. Der Freitag brachte wieder Sonne, aber niedrigere Temperaturen. Auf einem Höhenweg wanderten wir zum Schusterhüttl, eine der wahrscheinlich kleinsten Hütten der Alpen. Eigentlich sind es zwei Hüttchen. In der einen ist die Küche und in der anderen ein kleiner Aufenthaltsraum für vielleicht 12 Personen. Strom gibt es hier keinen und Wasser kommt direkt aus einer Quelle. Alle Lebensmittel müssen zu Fuß hierhergetragen werden. Deshalb gibt es nur Omeletts süß oder mit Käse bzw. Schinken und Vesperplatten. Nicht zu vergessen die urigen Wirtsleute. Wir saßen alle draußen und genossen den Ausblick, das leckere Essen und die unterhaltsamen Wirte. Auf dem Weg zum Hüttl hatte sich Pia bei einem Sturz den Arm aufgerissen. Von unserer medizinischen Fachbegleitung Steffi wurde sie noch an Ort und Stelle geklebt, verbunden und rundum betreut. Am letzten Tag war der Himmel wieder dicht bewölkt und für den Nachmittag war Regen angekündigt. Nach einer Gruppenfoto-Session am Zoggler-Stausee wanderten wir an seinem Ufer entlang weiter Tal einwärts. Am Schwarzenbach konnten die Füße erfrischt werden, beziehungsweise Max weiter schnitzen und Arno Schmetterlinge fotografieren. In der Jausenstation „Urlärchen“ bzw. im „Lärchengarten“ gab’s Mittagessen und Heidelbeerstrudel mit Vanilleeis. Dann setzte der Regen ein, der einige zum Bus trieb während die „Harten“ dem Wetter trotzten und zum Hotel zurückliefen. Am Abend überreichte Thomas für die Gruppe einen überaus reichlich gefüllten „Fresskorb“ an den Alpenquälix. Der Tag der Abreise kam wie immer viel zu schnell. Nur Michaela und Jochen hängten noch zwei Tage im Ultental dran. Für die Bahnfahrer war die Rückreise wieder erlebnisreich aber ohne Abenteuer-Zuschlag. Eine Bombenentschärfung am Gardasee sorgte in Bozen für eine Verspätung unseres Zuges von 75 Minuten die zur Folge hatten, dass wir auch alle Folgezüge nicht erreichten und schließlich erst um 22:14 Uhr mit 82 Minuten Verspätung in Frankfurt ankamen. Es war wieder eine tolle Fahrt mit einer tollen Gruppe! Ein Ziel für das nächste Jahr gibt es noch nicht, aber es wird bestimmt wieder eine schöne Bergtour.
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